Weide- und Milchwirtschaft

Weidewirtschaft und Melken

Woher kommt die Milch? Und was macht man daraus?

Der Hauptlieferant von Milch ist die Kuh. Vor rund 7.500 Jahren machten sich die Menschen in Europa sesshaft und begannen, wilde Tiere wie das Rind zu zähmen. Hirten bewachten die Kühe. Später begann man, die Nahrungsbereiche durch Gräben oder Wallhecken einzufrieden. Gegen 900 kamen geflochtene Holzzäune auf, die das Vieh auf den Weiden hielt. Den Stacheldraht gibt es seit 1914 als Hütesicherung, Elektrozäune kamen gegen Anfang der 1960er Jahre auf.

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Weidewirtschaft und Melken

Rahmgewinnung und Buttern

Damit eine Kuh viel Milch gibt, muss man ihr reichlich Wasser zum Saufen bereitstellen. Dazu nutzte man zunächst offene Gewässer, später Schwengelpumpen, Windturbinen oder selbstansaugende Weidepumpen, mit denen sich das Vieh selber die Flüssigkeit verschaffte. Zum Melken holte man die Kühe üblicher Weise zu den Hofstellen, sperrte während der Nacht sie in Ställen ein. Nach dem morgendlichen Melken trieb man die Tiere zurück auf die Wiesen. Vergleichseise spät kamen große Milchkannen auf, mit denen die Melker zu den Tieren fuhren. Das Gefährt konnte ein Melkrad sein oder ein Pferdewagen.

Gemolken wurde von Hand in einen Eimer. Die Melkenden saßen auf einem Melkschemel. Die Erfindung der Melkanlagen mit Pulsatoren erleichterte die Arbeit etwa ab 1900 in hohem Maße. Heute erfolgt das Melken noch nach dem gleichen Prinzip, der Mensch ist durch Melkroboter ersetzt.

Ursprünglich trank der Mensch wegen seiner Laktose‐Intoleranz keine Kuhmilch. Stattdessen nutzte man die Milch zur Käseherstellung. Vor etwa 7.500 Jahren konnten erste Menschen dank einer Genmutation den Milchzucker aufspalten und die Milch genießen.

Große Bedeutung kommt der Herstellung von Butter aus dem Milchfett zu. Bereits die Griechen und Römer beherrschten die Butterherstellung durch Aufrahmen der Milch in Gefäßen, die einige Tage dauerte. Die Erfindung der Milchschleuder 1876 revolutionierte die Milchverarbeitung, da die Entrahmung nun bei besserer Ausbeute extrem schnell erfolgen konnte. Milchzentrifugen, wie sie heute noch im Einsatz sind, kamen etwa ab 1900 auf.

Bereits im Mittelalter stampfte man den Rahn, um Butter und Buttermilch zu gewinnen. Doch die um 1900 aufkommenden handbetriebenen Buttermaschinen revolutionierten die Butterherstellung, weil sie weit weniger Kraft erforderten und erheblich schneller waren.

Das Buttern erfolgte zunächst überwiegend in den Haushalten. Aber bereits zu Anfang 1000 begannen die Klöster, Butter in eigenen Molkereien herzustellen. Nach und nach gab es genossenschaftliche Molkereien in fast jedem Ort. Inzwischen beherrschen wenige große Milchverarbeiter den Markt.

Rahmgewinnung und Buttern